Aus dem Vorwort:
Die vorliegenden Erzählbeispiele, die zum Teil in Seminaren des Katechetischen Amtes der hannoverschen Landeskirche in Loccum mit Lehrern und jungen Theologen entwickelt bzw. kritisch überprüft worden sind, wollen ein Beitrag sein zu der schwierigen Frage des Erzählens der biblischen Geschichten. Sie wollen Anregung geben zu einer Erzählweise, die sich Erkenntnissen der jüngeren Theologie nicht verschließt, die sowohl bei den biblischen Texten das Besondere der Sprache und der sprachlichen Form beachtet als auch der Eigenart kindlicher Verstehensmöglichkeiten gerecht zu werden versucht.
Verwendbar erscheinen diese Beispiele in dreifacher Hinsicht:
Eigentlich geschrieben sind sie zum Vorlesen. Man sollte sie in einem ruhigen verweilenden Sprechton wie erzählend vortragen, dabei ihre rhythmische Eigenbewegung zur Geltung bringen, die ihnen die ?geschlossene Sprachform? einer gebundenen Prosa verleiht.
Zu benutzen sind diese Nacherzählungen weiterhin als Aus-legungsbeispiele. Jede Erzählung ist zugleich so etwas wie eine Textmeditation. Sie spiegelt in ihrer Deutung des Textes - das muß gesehen werden - den jeweiligen Stand der theologischen
Erkenntnis des Erzählers.
Drittens geben diese ?Modelle? so etwas wie eine formale Orientierung, wie biblische Texte nach Ansicht des Verfassers in Erzählungen, die zugleich informieren und interpretieren wollen, sachgemäß zu entfalten sind, wo Gefahren sich zeigen, aber auch wo Möglichkeiten einer Entfaltung liegen. Das Buch bringt aus diesem Grunde vor allem solche Geschichten, die besondere theologische und damit auch sprachliche Anforderungen an den Erzähler stellen: Für das Neue Testament, das hier vorangestellt ist, sind das neben den großen Jesus- und Christusgeschichten, neben Wunder- und Auferstehungsgeschichen, deren sprachliche Transparenz unbedingt zu wahren ist, etwa auch die Passionserzählungen des Matthäus, in denen es die spezifische Theologie dieses Evangelisten erzählerisch zu bewältigen gilt, sowie einige Texte aus der Apostelgeschichte, Für das Alte Testament sind das neben den Urgeschichten nur wenige herausgegriffene Einzelbeispiele, da hier weithin die sprachlichen Fassungen etwa der Zürcher Bibel ohne große Änderungen als Kindererzählungen übernommen werden können.
An einigen Stellen (so gleich zu Anfang) sind Alternativfassungen für vier- bis sechsjährige Kinder eingefügt (11), nach denen immer wieder gefragt wird. Es geht hier um eine ganz schlichte Art des Weitersagens und Zusprechens, die dennoch die Sachverhalte theologisch niemals verkürzt.
Dies Buch geht hinaus mit dem Wunsch, daß jeder Erzähler der biblischen Geschichten erfahre, was es heißt, von der Größe Gottes zu reden, seine Wunder zu besingen (Psalm :145,5 f.), und daß er nicht müde werde, ?zu erzählen seine Herrlichkeit?.
Titel | Zu erzählen deine Herrlichkeit : Bibl. Geschichten f. Schule, Haus u. Kindergottesdienst / Dietrich Steinwede |
Person(en) | Steinwede, Dietrich |
Verleger | Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht |
Ausgabe | 1. Auflage |
Erscheinungsjahr | 1965 |
Umfang/Format | 157 S. ; 8 |
ISBN/Einband | Hardcover (Pp.) | Zustand | Fleck auf Einband vorn (s. Foto), sonst gut erhalten
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